Zugegeben, es gibt Angenehmeres als bei Schnee, Nässe und Kälte auf dem Rad unterwegs zu sein. Wer aber weder den kompletten Winter drinnen auf der Rolle fahren noch monatelang auf dem Sofa versacken und dank Bewegungslosigkeit die im Sommer erradelte Fitness wieder verlieren möchte, für den ist das Radtraining draußen das ganze Jahr über eine Option.
Zumal dank moderner Materialien und deren cleverer Kombinationsmöglichkeiten Fahrten bei Minusgraden gar nicht so schlimm sind. Hier erfährst du, was du als sportlicher Biker grundsätzlich an Fahrrad-Winterbekleidung brauchst und wie du sie richtig einsetzt.
Welche Fahrradbekleidung bei welcher Temperatur?
Sobald das Wetter kühler und wechselhafter wird, ist das sogenannte Zwiebelprinzip eine gute Option. Wie das Pendler und Alltagsradler am besten umsetzen, erfährst du hier.
Das Schichtprinzip, bei dem du mehrere Lagen Bekleidung übereinander trägst, ist aber gerade auch dann von Vorteil, wenn du nicht nur ein paar Kilometer ins Büro oder den Supermarkt unterwegs bist.
Dadurch kannst du auf Tour deine Bekleidung - und damit auch Isolation und Wetterschutz - den Außenbedingungen anpassen. Folgendes solltest du fürs Herbst- und Winterradtraining im Schrank haben:
- ein Funktionsunterhemd (ggf. mit langen Ärmeln)
- ein Langarmtrikot und eine Weste ODER ein Softshell-Jersey
- eine lange Radhose, bestenfalls mit windabweisender Beinfront
- Winterhandschuhe
- Helmmütze
- Überschuhe oder Winterradschuhe
Was ist der Windchill-Effekt?
Bei der Wahl deiner Fahrrad-Winterbekleidung solltest du auch immer den Windchill-Effekt mit einbeziehen. Das ist, einfach ausgedrückt, die gefühlte Temperatur.
Die weicht auf dem Fahrrad unter anderem dadurch von der tatsächlichen Temperatur ab, weil dir Winter kalter (Fahrt-)Wind entgegenbläst und dich auskühlen lässt, wenn du nicht entsprechend angezogen bist.
Bei "echten" vier Grad Celsius Außentemperatur und einer Windgeschwindigkeit von 10 km/h sinkt die gefühlte Temperatur zum Beispiel auf ein Grad, bei 12 km/h Windgeschwindigkeit sind es schon 0,4 Grad und bei 15 km/h -2,1 Grad Celsius. Je schneller du unterwegs bist, desto besser musst du dich also vor dem Auskühlen schützen.
Warum Funktionsmaterialien?
Bei der Wahl der richtigen Fahrradbekleidung für Damen und Herren im Herbst und Winter kommt es besonders auf das Material an. Moderne Bikebekleidung besteht aus Funktionsmaterialien.
Diese arbeiten nach dem Dochtprinzip, das heißt, sie leiten Schweiß von der Haut weg und lassen ihn an der Materialoberfläche verdampfen. Das hilft, dich trocken- und damit warm zu halten.
Wetterschutzbekleidung – seien es Regenjacken, die wasserdicht sind, oder Softshells, die Wasser lediglich abweisen - sind meist aus Laminaten gefertigt.
Das bedeutet, dass eine mikroporöse Membran, also eine dünne Folie, auf einen Trägerstoff aufgedampft oder zwischen zwei Textilschichten eingehängt wird. Diese Membran hält Wind und Wasser ab.
Bei der Unterwäsche kannst du Merinowolle wählen. Sie hält auch nass noch warm, kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, kratzt nicht und müffelt nicht.
Außerdem wichtig: Da es im Herbst und Winter spät hell und früh dunkel wird und das Wetter auch tagsüber oft trüb ist, sollte deine Winterfahrradbekleidung bunt statt schwarz oder grau sein und reflektierende Elemente haben.
Wichtig sind die vor allem hinten an den Beinen und am Rücken, damit herannahende Autos und Lastwagen dich in ihrem Scheinwerferkegel rechtzeitig sehen.
Die wichtigsten Tipps für die Winter-Radbekleidung zusammengefasst
- nach dem Zwiebelprinzip kleiden
- Windchill-Effekt einkalkulieren
- Kleidung aus Funktionsmaterialen wählen
- auf gute Sichtbarkeit in der Dunkelheit achten
Sportliche Radfahrer sollten mit diesen Tipps warm und sicher durch die kalte Jahreszeit kommen. Die richtige Fahrradbekleidung für Herbst und Winter kann dabei helfen.