Die Sonne lässt sich endlich wieder blicken, die Temperaturen steigen und die Natur erblüht. Rauf aufs Rad! Doch besonders in der Frühlingszeit ist es wichtig, dass du dich auf wechselhaftes Wetter einstellst. Auch wenn es tagsüber mild ist, können die Temperaturen morgens noch ganz schön frisch sein und abends wieder sinken.
Eine Fahrradweste ist eine gute und flexible Möglichkeit, deinen Körper vor Kälte und Wind zu schützen. Wir zeigen dir, welche verschiedenen Arten es gibt, welche Features wichtig sind und worauf du beim Kauf achten solltest.
Wozu brauche ich eine Fahrradweste?
Insbesondere im Frühling wechseln sich Wind, Regen und Sonne manchmal im Minutentakt ab. Eine Fahrradweste kann dir bei diesen Bedingungen sehr gute Dienste leisten. Sie hält den Kern deines Körpers warm, ohne deine Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Zudem bringen die verschiedenen Arten weitere Vorteile mit:
- Dünne Westen bieten effektiven Windschutz.
- Allroundwesten leisten eine gute Thermoregulation.
- Thermowesten halten deinen Körper besonders warm.
Die meisten Modelle kannst du zusammenfalten und in deiner Trikottasche verstauen – ein großer Pluspunkt, wenn du öfter ohne Rucksack unterwegs bist.
Dünne Windweste
Eine sportliche Windweste muss vor allem zwei Kriterien erfüllen: Sie sollte leicht und gut verstaubar sein. Die meisten Modelle wiegen um die 100 Gramm und sind damit kaum schwerer als ein Energieriegel – und zusammengefaltet sind sie auch nicht viel größer.
Atmungsaktive Westen mit Mesh-Einsatz
Wer es eher luftig mag, kann zu einem Modell mit Mesh-Einsatz am Rücken greifen. Mesh ist ein netzartiger, luftdurchlässiger Stoff, der die Feuchtigkeit gut nach außen abtransportiert.
Winddichte Westen
Soll deine Weste winddicht sein, eignen sich zum Beispiel Westen von GORE mit einer WINDSTOPPER-Membran. Diese Membran wird auf einen Trägerstoff laminiert und ist nicht nur absolut winddicht, sondern auch wasserabweisend und atmungsaktiv. Der Schweiß kann durch winzige Poren entweichen, während der Wind vom Körper abgehalten wird.
Dünne Windwesten für den Sommer
Allgemein werden dünne Windwesten gerne auch bei Sommertemperaturen mitgenommen. Sie eignen sich besonders gut für Mountainbiker, die den Berg ohne Jacke erklimmen, aber den nassgeschwitzten Körper bei der Abfahrt vor Wind schützen möchten.
Allroundweste
Softshell-Westen kommen auch an sonnigen, aber kühlen oder nasskalten Tagen zum Einsatz. Softshell ist ein mehrlagiger Kunstfaserstoff, der bei der Allroundweste oft im Body-Mapping-Prinzip verarbeitet wird. Das heißt, die Weste ist nicht an jeder Stelle von allen Schichten durchzogen. Stattdessen stellen unterschiedliche Körperteile unterschiedliche Anforderungen an die Bewegungsfreiheit, Atmungsaktivität und den Feuchtigkeitstransport.
- An der Frontseite findest du meist einen zwei- oder dreilagigen Softshell-Stoff. Das dicht gewebte Material ist zwar windabweisend, aber nicht winddicht.
- Wer stärkere Böen wirklich blocken möchte, muss auf eine winddichte Membran achten.
- Ein verlängerter Rücken ist ideal, wenn du am Fahrrad eine eher sportliche Haltung einnimmst.
- Das Material am oberen Rücken kann leicht angeraut sein, damit es besonders warm hält.
- Ein hoch geschnittener Kragen verhindert, dass die Luft am Nacken eindringen und über den Rücken ziehen kann.
Allroundwesten eignen sich für den alltäglichen Stadtverkehr ebenso wie für Touren. Sie überzeugen durch ihr gutes Klimamanagement, das einen Hitze- und Feuchtigkeitsstau verhindert.
Thermoweste
Thermowesten spenden besonders viel Wärme und sind deshalb ideal für die kälteren Tage in der Übergangssaison. Sie bestehen aus Softshell, das am Rücken zusätzlich mit Fleece gefüttert ist.
Fleece ist ein Material aus Polyesterfasern, deren Lufteinschlüsse für einen besonders hohen Wärmerückhalt sorgen. Zudem nimmt Fleece Feuchtigkeit hervorragend auf.
Der Reißverschluss ist unterlegt, damit dir Wind und Wetter nichts anhaben können. Achte beim Kauf auf einen Kinnschutz, der verhindert, dass der Reißverschluss an deiner Haut scheuert.
Eine Thermoweste ist besonders in den kühlen Morgen- und Abendstunden der Übergangszeit sinnvoll. An wirklich kalten Tagen, kannst du die Thermoweste mit einem Langarmshirt tragen, oder mit Ärmlingen ergänzen.
Passform
Nur wenn deine Weste richtig sitzt, kann sie auch effektiv vor Wind schützen. Achte auf einen körpernahen Sitz, damit es keine Schlupflöcher für den Wind gibt. Ist die Weste zu groß , macht sie sich durch ein nerviges Flattergeräusch bemerkbar. Außerdem lässt sich der Reißverschluss schwerer bedienen.
Probiere die Weste am besten in Fahrposition an. Sie darf gerne eng sitzen. An den Armlöchern sollte das Material nicht abstehen, damit sich die Weste nicht wie ein Fallschirm aufplustert. Frauenwesten sind an der Brust und an den Hüften etwas weiter geschnitten als Männerwesten.
Features
Sichtbarkeit
Wer mit seiner Fahrradweste in der Stadt unterwegs ist, sollte auf eine gute Sichtbarkeit achten. Helle Farben und reflektierende Elemente machen schon aus sicherer Distanz auf dich aufmerksam und geben anderen Verkehrsteilnehmern das Signal, ihre Geschwindigkeit zu drosseln.
Gummi- oder Silikonband
An stürmischen Tagen kann der Wind aus allen Richtungen wehen. Ein Gummi- oder Silikonband am unteren Bund sorgt dafür, dass deine Weste eng abschließt und verhindert, dass der Wind über Umwege in deine Weste zieht.
Taschen
Bei längeren Fahrten ist es besonders wichtig, genügend Stauraum zu haben. Rückentaschen sollten groß genug ausfallen, dass dein Handy, dein Fahrradlicht oder ein Müsliriegel darin Platz finden. Manche Fahrradwesten sind so konstruiert, dass sie in ihre eigene Rückentasche gefaltet werden können.
Es gibt auch Westen, die ohne Taschen auskommen. Öffnungen im Rücken erlauben dir, direkt auf deine Trikottasche zuzugreifen. So ersparst du dir das lästige Umschichten von Riegeln oder Wertgegenständen beim Kleiderwechsel.
Verlängerter Rücken für Radfahrer
Ein verlängerter Rücken mag im Stehen ungewöhnlich aussehen, aber zeigt, dass die Weste zum Radfahren gemacht ist. Vorne kurz, hinten lang – so muss eine sportliche Weste geschnitten sein.
Fazit
Fahrradwesten schützen vor Wind, sind in Sekundenschnelle an- und ausgezogen und schränken deine Bewegungsfreiheit nicht ein.
- Luftige Exemplare mit Mesh-Einsatz sind leichte Überzieher für Abfahrten an warmen Sommertagen.
- Modelle aus Softshell eignen sich für den Alltag und ausgedehnte Touren.
- In den kühlen Morgen- und Abendstunden hält eine Thermoweste mit Fleece-Einsätzen deinen Körperkern besonders gut warm.
Die Passform ist mindestens so wichtig wie das Material: Denn selbst die teuerste Weste bringt nichts, wenn sie im Wind flattert! Achte außerdem auf eine gute Sichtbarkeit, Taschen und – bei sportlichen Fahrten – auf einen verlängerten Rücken.