Mit einer Trinkflasche bewahrst du unterwegs einen kühlen Kopf. Dafür muss sie aber auch in ihrer Performance überzeugen. Fällt die Flasche bei einer Erschütterung sofort aus dem Halter, ist das Gewicht zu hoch oder lässt sie sich nur umständlich öffnen, stört sie die Fahrt eher, als sie zu bereichern.
Darüber hinaus sind bestimmte Materialien echte Klima-Killer und gesundheitlich bedenklich. Wir helfen dir, deinen Durst nach einer praktischen und nachhaltigen Trinkflasche zu stillen.
Das Material der Fahrradtrinkflasche
Ob Kunststoff, Edelstahl oder Alu – alle Materialien bergen Vor- und Nachteile. Trinkflaschen fürs Fahrrad unterscheiden sich insbesondere in Hinblick auf ihre Robustheit, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit, ihr Gewicht und ihren Preis.
Kunststoff
Kunststoffflaschen sind preiswert und besonders leicht. Darüber hinaus überzeugen sie durch ihre Verformbarkeit und hohe Bruchsicherheit. Sollten sie beim Sport mal aus dem Halter oder in der Pause aus tollpatschigen Kinderhänden fallen, kann es dennoch ohne Beschädigungen weitergehen.
In puncto Umweltschutz sind nur wenige Plastikflaschen zu empfehlen. Die meisten bestehen aus Erdöl, einem begrenzten Rohstoff, der soziale und ökologische Probleme mit sich bringt.
Die meisten Kunststoffe lassen sich nur schwer recyceln. Nach Angaben des Umweltbundesamts liegt die Recyclingquote bei 58,5 Prozent. Eine große Menge an Plastik wird noch immer verbrannt.
Außerdem entstehen durch die Produktion und Entsorgung entstehen hohe CO₂-Emissionen, was den Klimawandel beschleunigt. Auch Umweltorganisationen wie die Deutsche Umwelthilfe oder Greenpeace betonen die Gefahr von Plastik. Eine umweltfreundlichere Alternative stellen Flaschen aus bio-basiertem Kunststoff aus Zuckerrohr dar.
Aluminium
Alu-Fahrradflaschen ähneln in Vor- und Nachteilen ihren Kolleginnen aus Plastik. Auch sie punkten mit Leichtigkeit und (je nach Modell) einem günstigen Preis. Sie können aber Dellen bekommen, wenn sie aus der Hand oder dem Flaschenhalter fallen.
In den Bereichen Gesundheit und Nachhaltigkeit schneidet Aluminium nicht so gut ab. Zwar liegt die Recyclingquote bei 80 Prozent , und theoretisch können Alu-Produkte immer wieder und ohne Qualitätsverlust recycelt werden. Praktisch geschieht das jedoch selten, womit das Material nicht besonders umweltfreundlich ist. Hinzu kommt, dass der kumulierte Energieaufwand und die Treibhausgasemissionen bei der Produktion hier im Vergleich zu anderen Materialien nach Angaben des Umweltbundesamts am höchsten ist. Aluminium erweist sich damit als echter Klima-Killer.
Auch aufgrund gesundheitlicher Bedenken sind Alu-Fahrradflaschen eher weniger zu empfehlen. Die orale Aufnahme wurde in Studien mit einer neurologischen Toxizität (Schädigung der Nerven) und einem erhöhten Risiko für Alzheimer in Verbindung gebracht. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung spricht sich dafür aus, Produkte aus Edelstahl vorzuziehen.
Edelstahl
Trinkflaschen aus Edelstahl sind robust und halten Wasser und andere Getränke lange kühl. Auch wird Edelstahl als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Damit fährst du mit einer Edelstahlflasche am gesündesten.
Die Produktion von Rohstahl kostet viel Energie. Dennoch erweisen sich Edelstahlflaschen mit als die nachhaltigste Trinkflaschenoption. Die Recyclingquote von Edelstahl und anderen Eisenmetallen liegt bei 80 Prozent. Aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit sind sie aus ökologischer Sicht eher zu empfehlen als Alu- oder Plastikflaschen.
Ein Nachteil ist das relativ hohe Gewicht und der höhere Preis. Die Investition lohnt sich jedoch, da du lange Freude an einer solchen Fahrradflasche hast und du während der Fahrt ein kühles Getränk ohne gesundheitliche Bedenken genießen kannst.
Trinkflasche ohne Weichmacher (BPA-frei)
Plastikflaschen stehen immer wieder in der Kritik: Sie enthalten oft Weichmacher, die ihnen praktische Eigenschaften verleihen und zu ihrer Flexibilität beitragen. Allerdings enthalten Weichmacher häufig Bisphenol A (BPA). Doch es gibt starke Hinweise auf die schädliche Wirkung von BPA auf die Gesundheit :
- BPA besitzt eine östrogenähnliche Wirkung und beeinflusst den Hormonhaushalt.
- Wissenschaftler vermuten ein erhöhtes Risiko für Krebs, Entwicklungsstörungen, Fettleibigkeit und dem metabolischen Syndrom – verschiedener Erkrankungen, die oft zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
- BPA könnte die Zeugungs- bzw. Empfängnisfähigkeit verringern.
- Je höher die BPA-Konzentrationen im menschlichen Körper, desto wahrscheinlicher sind Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Beim Kauf solltest du deshalb unbedingt auf die Kennzeichnung „BPA-frei" achten. Noch besser ist der Hinweis „frei von Weichmachern" – so kannst du sicher sein, dass auch keine Alternativen zu BPA in deiner Trinkflasche enthalten sind.
Kunststoff, Alu, Edelstahl: Welches Material ist am nachhaltigsten?
Betrachtet man die Produktion der genannten Materialien, schneidet Aluminium am schlechtesten ab. Wie das Umweltbundesamt berichtet, liegen die Treibhausgasemissionen bei der Primärproduktion in Deutschland bei 15.246 Kilogramm pro Tonne. Bei Kupfer und Rohstahl liegen die Zahlen im Vergleich bei 3.985 bzw. 2.381 Kilogramm pro Tonne.
Die Recyclingquoten liegen für Plastik bei 58,5 Prozent, für Eisenmetalle und Alu bei jeweils 80 Prozent. Sowohl Plastik- als auch Edelstahlflaschen punkten zudem mit ihrer Robustheit.
Vor- und Nachteile der Materialien für Trinkflaschen im Überblick
Material |
Vorteile |
Nachteile |
---|---|---|
Kunststoff |
Leichtigkeit Flexibilität und hohe Bruchsicherheit günstiger Preis |
schwer zu recyclen nicht immer hitzebeständig nicht immer geschmacksneutral gesundheitliche Bedenken |
Aluminium |
Leichtigkeit günstiger Preis |
umweltschädlich gesundheitliche Bedenken |
Edelstahl |
Robustheit und Langlebigkeit Nachhaltigkeit gesundheitlich unbedenklich |
höheres Gewicht höherer Preis |
Aufgrund ökologischer und gesundheitlicher Bedenken raten wir dir von Alu-Trinkflaschen ab. Wie wäre es stattdessen mit einer langlebigen und BPA-freien Flasche aus Edelstahl oder einer umweltfreundlichen Trinkflasche aus bio-basiertem Kunststoff?
Fassungsvermögen der Fahrradtrinkflasche
Das Fassungsvermögen deiner Trinkflasche solltest du an deine Fahrgewohnheiten und die Länge deiner Touren anpassen. Legst du mit dem Rad eher kürzere Strecken zurück, sind kleinere Flaschen mit einem geringeren Fassungsvermögen besser geeignet, da sie handlich und leicht sind.
Für längere Touren eignen sich eine größere Trinkflasche entscheiden oder sogar mehrere im Gepäck haben. Auch Radfahrer mit sportlichen Ambitionen brauchen mehr Flüssigkeit, um den Wasserverlust auszugleichen und eine Dehydrierung zu vermeiden.
Gewicht der Fahrradtrinkflasche
Um die Fahrt nicht unnötig zu erschweren, solltest du zu einer leichten Trinkflasche greifen. Modelle aus Plastik oder Aluminium wiegen vergleichsweise wenig. Dennoch sollte das Gewicht nicht das alleinige Auswahlkriterium sein. Soll das Getränk auf deiner Tour möglichst lange kalt bleiben, ist eine doppelwandig isolierte Fahrradflasche mit höherem Gewicht eher zu empfehlen als eine leichte einwandige Flasche.
Fahrradtrinkflaschen mit und ohne Flaschenhalter
Achte bei der Wahl deiner Trinkflasche darauf, ob ein Flaschenhalter mit inbegriffen ist. Ist dein Fahrrad bereits mit einem Trinkflaschenhalter ausgerüstet, sollte die neue Flasche dort möglichst hineinpassen. Bei Trinkflaschen für den Radsport gibt es zwei genormte Größen. Die meisten Fahrradflaschen verfügen über einen standardisierten Durchmesser von 74 Millimetern. Darüber hinaus gibt es Modelle mit einem Durchmesser von 66 Millimetern, die für schmalere Flaschenhalter geeignet sind.
Ist dein Fahrrad noch nicht mit einem Trinkflaschenhalter ausgestattet, erweisen sich Angebote, die eine Trinkflasche und einen dazugehörigen Halter beinhalten, oft als günstiger. Hier kannst du sicher sein, dass der Flaschenhalter an die Größe deiner Trinkflasche angepasst ist.
Tipp : Ein Flaschenhalter ist in vielen Fällen zu empfehlen, aber nicht zwingend notwendig. Wer nicht gerade ein Mountainbike oder ein Rennrad fährt, lieber gemütliche Touren macht und zum Trinken ohnehin anhält, kann die Trinkflasche auch im Rucksack oder Fahrradkorb transportieren.
Handhabung der Fahrradtrinkflasche
Fahrradtrinkflaschen sollten nicht nur sicher in ihrem Halter sitzen – im Idealfall kannst du sie im Blindflug und ohne Anhalten verwenden. Eine intuitive Bedienung reduziert die Unfallgefahr.
Dazu gehört auch, dass du die Trinkflasche schnell aus der Halterung nehmen und gut in den Händen halten kannst. In Bezug auf Alu- und Edelstahlflaschen sind Modelle mit angerauter Oberfläche zu empfehlen, da sie sich besser greifen lassen.
Trinkflaschen mit Trinkstutzen und Push-Pull-Saugverschluss lassen sich während der Fahrt bequem mit einer Hand bedienen und mit dem Mund öffnen und schließen. Gemütliche Radfahrer, die zum Trinken anhalten, können von einem Trinkstutzen oder einem Saugverschluss absehen und genauso gut zu einer Flasche mit Drehverschluss greifen.
Ebenso wichtig ist es, dass nichts ausläuft. Hier fährst du mit Flaschen mit Saugverschlüssen und hochwertigen Edelstahlflaschen mit Dichtungen, die gut sitzen, am besten. Wir empfehlen, auch spülmaschinenfeste Flaschen per Hand zu reinigen, um sensible Partien zu schonen.
Trinkflaschen und Flaschenhalter für E-Bikes
Da E-Bikes meist mehr wiegen als unmotorisierte Fahrräder und oft mit allerlei Zubehör ausgestattet sind, sind hier kompakte und leichte Flaschenhalter empfehlenswert. Sitzt der Akku auf dem Unterrohr, ist eine Oberrohr-Lösung sinnvoll.