Fahrrad-Wartung im Sommer

Fahrrad-Wartung im Sommer

17.07.2023 - Update: 17.07.2023


Wie du dein Fahrrad bei hohen Temperaturen am besten pflegst

Je näher der Sommer kommt, umso größer ist die Lust, sich endlich wieder öfter in den Sattel zu schwingen, das Auto stehen zu lassen und so viele Wege wie nur möglich mit dem Fahrrad zu bewältigen. Genau wie man selbst sollte das Fahrrad hierfür natürlich ebenfalls Sommer-fit sein. Doch wie bereitet man sein Fahrrad am besten auf den Sommer vor und worauf muss man dabei achten? Wie wird im Sommer gewartet und schadet extreme Hitze oder direkte Sonneneinstrahlung dem Fahrrad?
Wir haben ein paar Tipps und Infos für dich zusammengestellt, wie du dein Fahrrad auch bei hohen Temperaturen am besten pflegst, damit du noch lange Freunde daran hast.

Warum ist die Pflege im Sommer besonders wichtig?

Das sommerliche Wetter kann eine enorme Belastung für das Fahrrad darstellen. Hohe Temperaturen, UV-Strahlung und Feuchtigkeit können dazu führen, dass das Fahrrad schneller verschleißt und beschädigt wird. Damit dein Fahrrad auch bei heißem Wetter in bestem Zustand bleibt, müssen einige grundlegende Schritte zur Wartung und Pflege durchgeführt werden, auf welche wir hier eingehen werden.
Die Wartungsbedürfnisse eines Fahrrads im Sommer unterscheiden sich von denen im Winter. Im Winter kann das Rad durch Salz und Feuchtigkeit stark korrigieren und davon Schäden nehmen, im Sommer hingegen schwächt die UV-Strahlung das Material und die Reifen zum Beispiel können schneller verschleißen. Darum müssen im Sommer angepasste Wartungsmaßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass das Fahrrad in einem guten Zustand bleibt.


Reinigung des Fahrrads

Eine regelmäßige Reinigung des Fahrrads ist das A und O, um es in einwandfreiem Zustand zu halten. Im Sommer sollte es sogar öfter gereinigt werden als im Winter, um Schmutz und Sand zu entfernen, die durch das Fahren auf staubigen Straßen und Wegen anhaften können. Am besten verwendet man hierfür eine Bürste und warmes Wasser. Um alle Rückstände zu entfernen, sollte das Fahrrad gründlich abgespült und danach abgetrocknet werden.

Pflege der Kette

Die Kette ist eine der wichtigsten Komponenten des Fahrrads. Im Sommer ist es besonders wichtig, dass die Kette gut geschmiert ist, da das warme Wetter dazu führen kann, dass sich das Öl schneller verflüchtigt. Der Zustand der Kette sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf zusätzliches Öl aufgetragen werden. Allerdings muss man hier beachten, auch nicht auf einmal zu viel Öl aufzutragen, da dieses Schmutz anziehen und die Kette so schneller verschleißen lassen kann.

Bremsen und Schaltung

Damit Bremsen und Schaltung zuverlässig funktionieren können, benötigen sie auch eine regelmäßige Pflege und Wartung. Unabhängig von Sommer oder Winter ist eine einwandfrei funktionierende Bremse lebenswichtig!
Von daher sollten der Zustand der Bremsbeläge in regelmäßigen Abständen gecheckt und bei Bedarf ausgebessert bzw. ersetzt werden. Immer daran denken: Die Polster müssen mindestens 1 mm dick sein, ansonsten müssen sie ausgetauscht werden. Bei Scheibenbremsen daran denken, dass die enthaltene Flüssigkeit bei Hitze ihre Eigenschaften verlieren kann, eventuell ist eine Bremsentlüftung angebracht. Die Bremse muss gut eingestellt sein und die Schaltung sollte reibungslos funktionieren. Das garantiert Fahrspaß auch auf hügeligem Gelände.

Sattelpflege

Der Sattel eines Fahrrads ist ein weiterer wichtiger Bestandteil, der im Sommer spezielle Pflege benötigt. Ist er direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, beispielsweise bei einer Rast oder wird beim nächsten Sommerregen nass, kann er schnell verschleißen und Risse bekommen. Auch riecht er dann besonders unangenehm. Um dies zu verhindern, kann eine wasserabweisende Schutzschicht auf den Sattel aufgetragen werden. Es gibt aber auch UV-Abweisende Überzüge. Außerdem sollte der Sattel regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, auch dies kann unangenehme Gerüche vermeiden.

Reifenpflege

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Fahrrads sind die Reifen. Auch diese sollten besonders im Sommer besondere Aufmerksamkeit erhalten, da die hohen Temperaturen dazu führen können, dass die Reifen schneller abgenutzt werden. Daher den Reifendruck regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. Man sollte auch darauf achten, dass die Reifen nicht so lange in der prallen Sonne stehen, da dies das Material ebenfalls schwächt und sogar zu Rissen im Reifen führen kann.
Der Sommer ist eine gute Zeit, um mit höherem Reifendruck zu fahren, vor allem auf der Straße, da hier das Terrain besser ist und die Gefahr von nassen Stellen bei Abfahren minimal ist. Wer mit einem Mountainbike unterwegs ist, sollte verstärkt auf den Reifendruck achten, da das Gelände aufgrund höherer Temperaturen sehr trocken oder locker sein kann und so die Bodenhaftung in Gefahr geraten kann.

Weitere Schutzmaßnahmen gegen Hitze und Sonne

Wir haben also gelernt: Hitze und direkte Sonneneinstrahlung können das Fahrrad beschädigen oder zumindest zu einem schnelleren Verschleiß führen. Selbst wenn es nicht gefahren, sondern nur in der Sonne abgestellt wird, können sich bestimmte Teile und Komponenten ausdehnen und das Material schwächen. Darum ist es wichtig, das Fahrrad, wenn möglich, immer an einem kühlen und schattigen Platz zu parken. Es gibt auch spezielle Überzüge, für einzelne Komponenten (Sattel, Lenker etc.) oder aber für das komplette Fahrrad, die vor direkter Sonne und UV-Strahlen schützen können.

Das E-Bike im Sommer - zu viel Hitze ist schädlich

Dass niedrige Temperaturen und Frost in den kalten Monaten schädlich für E-Bikes sein können, ist hinreichend bekannt. Aber wie sieht es mit Hitze und direkter Sonneneinstrahlung aus? Kann das dem E-Bike ebenfalls schaden?

Bei hochwertigen E-Bikes sind der Rahmen, die Reifen, Lenker und Sattel relativ gut auf viel Hitze eingestellt und können diese gut vertragen. Daher besteht auch im Hochsommer und bei Beachten der bereits genannten Pflegehinweise für klassische Fahrräder keine Gefahr vor überdurchschnittlich hoher Abnutzung dieser Komponenten.

Ganz im Gegensatz zu Akku und Display. Denn die Temperatur ist ein wesentlicher Faktor für die Lebenszeit eines E-Bike-Akkus. Bei hohen Temperaturen und dem Einfluss direkter Sonneneinstrahlung kann der Akku leicht überhitzen. Die ideale Temperatur für einen E-Bike-Akku liegt zwischen 0° und 20° Grad. Alles, was darunter oder darüber ist, kann dem Akku Schaden zufügen. Wärme erhöht nämlich den Innenwiderstand des Akkus, wodurch in den Aktuellen mehr Energie in Wärme umgewandelt wird. Diese Energie fehlt aber dem Motor und die Gesamtleistung wird verringert.

Sind die Temperaturen mild und liegen so um die 20° oder aber während der Fahrt, muss man sich nicht um seinen Akku sorgen. Dank der Gehäuse aus Kunststoff oder Metall, ist der E-Bike-Akku so konstruiert, dass er genügend Kühlung erhält, bzw. Wärme an die Umwelt abgeben kann.
Bei extremen Temperaturen um die 40° allerdings können Akkuzellen zerstört werden. Allerdings sollte bei solchen Temperaturen eh auf das E-Biken verzichtet werden, eine Abkühlung im Schwimmbad oder See ist dann ohnehin angenehmer.

Auch das Parken in der direkten Sonne muss mit Vorsicht genossen werden. Langzeit-Hitze sollte dem E-Bike-Akku dringend erspart bleiben, denn das raubt kostbare Lebensdauer. Je länger und häufiger das E-Bike in der prallen Sonne steht, desto mehr Leistung verliert der Akku, die Ladezyklen verlängern sich und er entleert sich auch schneller wieder.

Von daher können wir nur dazu raten, das E-Bike an heißen Tagen unbedingt im Schatten abzustellen. Ist dies nicht möglich, so sollte man zumindest Akku und Display entfernen, in den Schatten legen oder mit einer passenden Abdeckung schützen. Denn auch das Display kann unter extremer Sonneneinstrahlung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Auch wenn es wie oben beschrieben nicht wirklich schädlich ist, so ist es doch für die Weiterfahrt viel angenehmer, wenn Lenker und Sattel nicht glühend heiß sind.

Wir aus der Bikes.de-Redaktion haben eine große Leidenschaft: Fahrräder. Und diese Leidenschaft wollen wir mit dir teilen. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen, spannenden und relevanten Themen rund ums Rad, die dir Information und Orientierung bieten – und vor allem jede Menge Lust aufs Radfahren machen sollen. Viel Spaß beim Lesen!

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