Wenn es kalt wird, wollen die wenigsten auf ihrem Fahrrad sitzen. Glatteis, schlechtes Wetter und frühe Dunkelheit sind für die meisten Gründe, warum sie ihre E-Bikes über den Winter einlagern. Damit das Fahrrad im Frühjahr keine bösen Überraschungen, wie Rost oder sogar einen kaputten Akku bereithält, solltest du ein paar Dinge beachten.
Wo wird das E-Bike am besten gelagert?
Der richtige Stellplatz ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um das E-Bike ohne Schaden durch den Winter zu bringen. Kälte macht einem Pedelec in der Regel nur wenig aus, kommt jedoch Feuchtigkeit dazu, ändert sich das schnell. Ideal ist deshalb ein trockener Raum, der auch sonst frei von widrigen Witterungseinflüssen wie Regen oder Schnee ist.
Der Fahrradkeller oder die Fahrradgarage sind gute Orte, um eine schadlose Überwinterung sicherzustellen. Aber auch alte Stallungen auf dem Land eignen sich zur Unterbringung. Am besten sind diese dabei zwischen zehn und 15 Grad Celsius warm. In Küstenregionen sollte zusätzlich auf den hohen Salzgehalt in der Luft geachtet werden. Am besten ist es dann, alle Salzrückstände gründlich abzuwaschen und das Rad erst nach der Behandlung mit speziellen Pflegeölen zu lagern.
Was muss am E-Bike gemacht werden, um es gut durch den Winter zu bringen?
Nicht nur der Akku braucht besondere Aufmerksamkeit, um den Wunter gut zu überstehen. Auch die klassischen Fahrradkomponenten sollten gut vorbereitet werden. Mit einigen Handgriffen kannst du diese schnell und einfach winterfest machen.
Ein guter Anfang ist dabei die Reinigung und Wartung des Fahrrads. Tipp: Die Kette gut ölen, da sie meistens nicht rostfrei ist. Schmiermittel schützen vor Rost, wenn sie gleichmäßig verteilt sind.
Auch wenn viele Komponenten an modernen E-Bikes rostfrei sind, ist das Risiko groß, dass einige Teile dennoch rosten. Mit einem geeigneten Pflegespray oder -öl für das Bike kann die Sorge vor Rost genommen werden. Wichtig: Fettige Pflegeprodukte und -öle sollten nie in die Nähe der Bremsen geraten! Das führt zu starken Beeinträchtigungen in ihrer Funktion beim Fahren.
Platte Reifen sind nicht nur während der Fahrt schlecht
Über kurz oder lang verlieren auch die besten Reifen Luft. Platte Reifen sind nicht nur während der Fahrt schlecht, sondern können bei der Lagerung die Felgen, den Schlauch und den Mantel beschädigen. Um das zu vermeiden, solltest du die Reifen maximal aufpumpen.
Tipp: Den richtigen Luftdruck kannst du auf der Seitenwand des Reifens ablesen.
Der Winter ist nicht nur eine Zeit, die das Fahrrad überstehen möchte, sondern auch eine, in der Teile gepflegt werden können, die sonst wenig Aufmerksamkeit bekommen. Zum Beispiel Ledergriffe und -sattel. Komponenten aus Leder am Rad sind in der Regel aus sehr robustem Kernleder gefertigt. Doch auch dieses wird mit der Zeit porös. Wenn du vor der Einlagerung im Winter eine dünne Schicht Lederöl aufträgst bleiben Griffe und Sattel lange geschmeidig.
Was muss beim Akku beachtet werden?
Das wichtigste, vermutlich empfindlichste und auf jeden Fall teuerste Bauteil an einem Pedelec ist der Akku. Wenn absehbar ist, dass das eigene E-Bike die nächsten Wochen und Monate nicht mehr bewegt werden wird, gibt es ein paar einfache Verhaltensregeln, um den Akku sicher über diese Zeit zu bringen.
Die Empfehlung lautet, den E-Bike-Akku auf eine Kapazität von etwa 30 bis 70 Prozent zu laden, bevor er in den Winterschlaf geht. Die Angaben dazu variieren von Hersteller zu Hersteller. Es lohnt sich, die Logik dahinter zu verstehen. Die Lithium-Ionen-Technologie, die den Stand der Technik am Elektrofahrrad darstellt, hat ein gewisses Maß an Selbstentladung. Das heißt, dass sich der Akku auch dann etwas entlädt, wenn er nicht genutzt werden. Bei modernen Akkus liegt der Schwund bei knapp einem Prozent pro Monat. Ältere Modelle können deutlich höhere Selbstentladungsraten haben, die dann bei etwa bei zwei bis vier Prozent liegen.
Tiefentladung kann leicht zu ernsten Schäden führen
Die Untergrenze ergibt sich durch die schlichte Rechnung, wie viel Akkukapazität notwendig ist, um trotz Selbstentladung noch über den Winter zu kommen, ohne dass sich der Akku komplett entlädt. Würde man sein E-Bike beispielsweise Mitte Oktober in den Winterschlaf schicken und erst wieder Mitte März hervorholen, dann müsste der Akku fünf Monate mal vier Prozent Selbstentladung überstehen. Also wäre eine Mindestkapazität von 20 Prozent und einem gewissen Spielraum notwendig, bevor der Akku in die Tiefentladung gerät. Diesen Bereich gilt es unbedingt zu vermeiden, denn die Tiefentladung kann leicht zu ernsten Schäden führen.
Ein komplett geladener Akku ist ebenfalls nicht optimal, da in diesem Ladezustand die Zellchemie mehr belastet wird und in der Folge der Akku etwas schneller altert.
Im Winter mit dem E-Bike fahren?
Während der kalten Tage sollte einiges rund um den Akku beachtet werden. Grundsätzlich wirkt sich Kälte negativ auf die elektrochemischen Prozesse aus. Das bedeutet bei niedrigen Temperaturen erst einmal, dass die Reichweite in der Regel geringer wird. Wird es wieder wärmer, normalisiert sich das jedoch wieder.
Auch das Aufladen sollte, wenn es kalt ist, nicht draußen am Rad passieren. Bevor der Akku im Haus an das Ladegerät angeschlossen wird, ist es wichtig, etwas zu warten, damit sich seine Temperatur anpassen kann. Dann kann er unbesorgt geladen werden.
Vom Fahren im Winter sollte dich der E-Bike-Akku allerdings nicht abhalten. Ist er in Betrieb, entsteht Wärme, die die Lithium-Ionen schützt.
Tipp: Bei extremen Temperaturen kann eine Neoprenhülle helfen. Diese solltest du am besten bereits im Haus um den Akku legen.
Was ist bei der Akkureinigung tabu?
Schnee und Spritzwasser machen das Rad oft dreckig. Die äußerliche Säuberung des Akkus ist unkompliziert, nur Dampfstrahler, scharfe Reinigungsmittel und ähnlich grobe Vorgehensweisen sind tabu. Den direkten Kontakt des Innenlebens mit Wasser solltest du vermeiden. Stattdessen genügt ein feuchtes Tuch, um den Akku zu säubern. Vorsicht ist besonders bei den Kontakten geboten. Metallteile können im ungünstigsten Fall einen Kurzschluss verursachen. Dazu gehören Eheringe ebenso wie womöglich herumliegende Metallspäne und Werkzeug.
E-Bike-Winter-Checkliste:
- Vor dem Lagern reinigen und warten.
- In einem trockenen Raum lagern, nicht draußen! Kälte macht dem Rad nichts aus, Feuchtigkeit schon.
- E-Bike-Akkus vor Kälte schützen: Laden und lagern nur, wenn es warm ist. Vor der Lagerung auf einen Stand von 30 – 70 Prozent laden.
- Rostschutz: Vor dem Lagern mit Pflegeöl oder anderen Produkten behandeln.
- Reifen auf das angegebene Maximum aufpumpen.