Es muss nicht immer eine Fernreise sein: Warum den Urlaub nicht mal wieder aktiv gestalten und die nächste Reise mit dem Fahrrad oder E-Bike antreten? Das bringt Spaß und Abwechslung für die ganze Familie, man sieht mehr im Urlaub und tut auch noch etwas für die Gesundheit und Fitness.
Auf einer Radreise ist man nicht nur flexibler und unabhängiger unterwegs. Schließlich erstparst du dir stickige Busse oder die ewige Parkplatzsuche. Gleichzeitig verkleinerst du deinen ökologischen Fußabdruck.
Reisen mit dem Zug
Das Reisen mit dem Fahrrad bietet sich vor allem mit dem Zug an, wenn du in Deutschland oder innerhalb von Europa verreisen möchtest. Du kannst dein Fahrrad in allen IC- und EC-Zügen und einigen ICE-Verbindungen mitnehmen. Alles, was du für dafür brauchst, ist eine zusätzliche Fahrradkarte und eine Stellplatzreservierung. Die erhältst du bereits ab acht Euro innerhalb Deutschlands und ab neun Euro bei Reisen ins Ausland.
In ausgewiesenen Zügen in Deutschland und Europa kannst du auch dein Pedelec mitnehmen. Wichtig ist nur, dass der Akku fest am Fahrrad montiert ist. Außerdem darfst du den Akku während der Fahrt nicht laden und keinen Ersatzakku dabei haben.
Übrigens hast du auch die Möglichkeit, über den DB Gepäckservice das Fahrrad innerhalb von Deutschland und Österreich zu verschicken , wenn du die Radtour erst am Urlaubsort beginnen möchtest. Du kannst es ab rund 50 Euro pro Fahrtrichtung bequem von zu Hause abholen und es direkt an deinen Wunschort liefern lassen. Ganz ohne lästiges Übergepäck kannst du gemütlich an dein Ziel reisen, ohne dabei auf dein eigenes Fahrrad verzichten zu müssen.
Für alle, die sich auf der Radtour auch mal eine steife Brise gefallen lassen wollen: Die Ostseeküste lädt mit ihren gut ausgebauten Radwegen zu Radtouren direkt am Strand ein. Hier lohnt beispielsweise eine Zugfahrt nach Travemünde in Schleswig-Holstein, um die Steilküste entlang zu radeln.
Mit dem Fahrrad auf die Fähre
Wer mit dem Fahrrad jedoch noch etwas weiter unterwegs sein oder das Meer überqueren möchte, um zum Beispiel auf eine der schönen Nordseeinseln zu gelangen, kann bequem die Fähre nehmen. Für dein Fahrrad kostet dich die Hin- und Rückfahrt nach Norderney, wo es ebenfalls tolle Radwege gibt, beispielsweise 13,50 Euro (Stand April 2022).
Für die Schifffahrt mit dem Fahrrad nach Wangerooge, inklusive DB-Inselbahn, zahlst du etwa 50 Euro . Eine Rückfahrkarte von Emden auf die Insel Borkum erhältst du für 45 Euro. Dein Fahrrad kannst du für 12,50 Euro mitnehmen.
Fahrradreise mit dem Fernbus
Neben Zug und Fähre kannst du dein Fahrrad auch in einigen Fernbussen als Sondergepäck mitnehmen. Dabei gibt es oft viele Vorschriften: Zum Beispiel muss das Fahrrad meistens in einer Transporttasche verstaut werden, die bestimmte Maße einhält. Dann kann es notwendig sein, dass du das Fahrrad auseinanderbauen musst. Wenn du Glück hast, kannst du dein Fahrrad aber auch einfach auf den Gepäckträger spannen.
Beim Fernbusanbieter FlixBus kostet der Transport des Fahrrads als Sondergepäck derzeit neun Euro pro Fahrt. Pedelecs, E-Bikes oder Tandems dürfen bei diesem Anbieter jedoch nicht mitgenommen werden. Auch bei anderen Anbietern solltest du dich vorher erkundigen, welche Vorgaben es gibt und welche Räder du mitnehmen darfst.
Reisen mit dem Flugzeug
Einige Ziele kannst du nicht so einfach mit dem Zug oder dem Bus erreichen. Dann führt kein Weg an einem Flug vorbei. Das eigene Fahrrad dabei zu haben, hat insbesondere für ambitionierte Radsportler einige Vorteile – auch wenn der Transport oft ein paar Nerven kostet.
Es kann zum Beispiel vorkommen, dass einige Fluggesellschaften gar keine Fahrräder transportieren. Dies ist oft bei besonders kleinen Maschinen der Fall. Auf anderen Flügen kannst du Fahrräder als Sperrgepäck aufgeben.
Außerdem solltest du auf die Vorgaben der jeweiligen Airline achten, da die Fahrräder häufig in einer Fahrradtasche, einem Fahrradkoffer oder einem speziellen Karton verpackt werden müssen.
Die Kosten können sehr stark variieren, da jede Airline die Preise für das aufgegebene Gepäck anders berechnet. Während einige nur eine Pauschale für das Sperrgepäck ansetzen, zählt bei anderen das zusätzliche Gewicht auf das Freigepäck. Gegebenenfalls musst du das Fahrrad dann als Übergepäck bezahlen – und das kann teuer werden.
Am Zielort musst du schließlich noch zu deiner Unterkunft gelangen, wofür weitere Kosten entstehen können. Das Gegenrechnen lohnt sich: Schau auch, ob du vor Ort gute Räder leihen kannst. Gegebenenfalls ist es ratsamer, mit der Unterkunft direkt ein Bike zu reservieren.
E-Bikes im Flugzeug mitnehmen?
Der Transport von E-Bikes im Flugzeug kann sich als besonders problematisch herausstellen. In Passagierflugzeugen ist das Mitführen der Lithium-Ionen-Akkus untersagt, da sie als Gefahrengut gelten. Einige Fluggesellschaften erlauben jedoch den Transport von E-Bikes ohne Akku.
Am Zielort kannst du dir dann einen Akku ausleihen und die Fahrt kann losgehen. Einfacher und günstiger ist es jedoch meistens, am Urlaubsort ein komplettes E-Bike auszuleihen.
Transport vs. Ausleihe – Was ist besser?
Auch für Reisende mit nicht motorisierten Fahrrädern stellt sich die Frage, ob der Transport im Flugzeug oder auch im Zug wirklich die günstigste und einfachste Alternative ist. Die Entscheidung hängt dabei ganz von deinen persönlichen Vorlieben und Absichten ab, für die du das Fahrrad benötigst – und natürlich von deiner Zahlungsbereitschaft.
Auf das eigene Fahrrad ist Verlass
Das eigene Fahrrad hat im Urlaub den Vorteil, dass es genau die richtige Größe und Einstellung für dich hat. Damit ist es auf längeren Touren besonders bequem für dich. Dasselbe gilt übrigens auch für Kleidung und Equipment (Sattel, Schuhe etc.).
Kosten
Im Zug, der Fähre oder dem Fernbus halten sich die Transportkosten oft im Zaum. Bei Flügen solltest du jedoch genau abwägen, welche Variante die günstigere oder attraktivere für dich ist. Gerade an beliebten Fahrrad-Destinationen, wie zum Beispiel Mallorca, gibt es ein riesiges Angebot an professionellen Fahrradverleihen.
Aufwand
Auf einem Flug kann es immer zu Beschädigungen kommen, weshalb du dir die Nervosität und das Bangen um dein Gepäck sparen kannst. Gleiches gilt für den umständlichen Auf- und Abbau des Fahrrades.
Vor deiner geplanten Fahrradreise solltest du also am besten deine individuellen Kosten vergleichen, Leihanbieter recherchieren und dort die Preise und die Qualität der angebotenen Räder checken.
Wer haftet beim Transport im Schadensfall?
Wenn du eine Fahrradreise planst, solltest du dich möglichst auch um geeignete Versicherungen bemühen. Nach dem Montrealer Übereinkommen kann dir auf Flügen zumindest ein Betrag von 1.500 Euro erstattet werden, sollte die Airline dein Gepäck beschädigt haben. Da viele Profifahrräder diesen Betrag meist überschreiten, ist eine zusätzliche Fahrradreiseversicherung sinnvoll.
Die Fahrradreiseversicherungen decken meistens Diebstahl, Transport und Unfälle ab. Einige erstatten dir auch die Reparaturkosten in einer nahegelegenen Werkstatt, damit deine Tour so schnell wie möglich weitergehen kann. Mit einer passenden Versicherung bist du für alle Fälle abgesichert und kannst ganz entspannt deine Reise antreten.
Wie du dich auch entscheidest: Eine Fahrradreise wird mit Sicherheit zu einem abenteuerlichen und einzigartigen Erlebnis werden. Einereise mit dem E-Bike, Rennrad oder Mountainbike – der richtige Transportweg lässt sich mit etwas Recherche finden. Aber gute Vorbereitung bringt Vorfreude: Und die ist ja bekanntlich die beste Freude!