E-Bikes haben sich laut "Statista" in den vergangenen Jahren zu einem absoluten Verkaufsschlager entwickelt . Die Kombination aus moderner, ressourcensparender Technik und der Freude an der Bewegung begeistert immer mehr Menschen.
Doch ist das trendige Fortbewegungsmittel wirklich so nachhaltig, wie es uns die Werbung verspricht? Wie viel CO2 du tatsächlich sparst, wenn du mit einem E-Bike statt einem Pkw oder einem Elektroauto unterwegs ist und wie du auf Nachhaltigkeit in der Produktion achten kannst, erfährst du hier.
E-Bikes: Umweltfreundliche Alternative zum Auto?
E-Bikes und Pedelecs werden immer beliebter. Die steigenden Umsatzzahlen der E-Bike-Hersteller zeigen: Immer mehr Menschen wünschen sich eine nachhaltige Alternative der Fortbewegung, die umweltfreundlich und gleichzeitig ökonomisch sinnvoll ist.
Zu den größten Vorteilen von E-Bikes im Stadtverkehr zählen ihregroße Reichweite und die große Unabhängigkeit von Stressfaktoren: keine Parkplatzsuche, kein Stau im Feierabendverkehr. Außerdem bewegt man sich aktiv an der frischen Luft. Das ist definitiv gesünder, als nur im Auto zu sitzen.
Doch ist ein E-Bike tatsächlich umweltfreundlicher als moderne Autos? für eine realistische Beurteilen müssen bei einem Vergleich auch folgende Faktoren in die Beurteilung einfließen:
- der Energieverbrauch des jeweiligen Fahrzeugs
- der durchschnittliche Flächenverbrauch
- die Geräuschbelastung
- CO2-Belastung durch Produktion und Anwendung
- Langlebigkeit
E-Bike vs. Pkw: CO2-Emissionen im Direktvergleich
Die CO2-Emissionen motorisierter Fahrzeuge lassen sich mit dem TREMOD-Modell ermitteln. Betrachtet man den durchschnittlichen Energieverbrauch von Autos und Pedelecs, zeigt sich ein großer Unterschied:
Fahrzeug | CO2-Emissionen durch den Betrieb (pro Person auf 100 km) |
Mittelalter Diesel (Baujahr 2009 bis 2014) | 21,6 |
Mittelalter Benziner (Baujahr 2009 bis 2014) | 20 |
Plug-In-Hybrid | 14,2 |
Elektroauto | 13,6 |
ÖPNV | 6,4 |
Pedelec | 0,4 |
Ein mittelalter Diesel setzt 20 Kilogramm, ein Diesel 21,6 Kilogramm CO2 auf 100 Kilometer frei. E-Bikes verbrennen keinen Kraftstoff, brauchen aber Strom. Durch die Ladung des Akkus entsteht eine CO2-Emission von 0,4 Kilogramm auf 100 Kilometer. Zum Vergleich: Für eine Strecke von zehn Kilometern verbrauchen E-Bikes etwa so viel Energie, wie man benötigen würde, um 0,7 Liter Wasser zum Kochen zu bringen.
Damit sind die CO2-Emissionen eines Benziners oder eines Diesels etwa 50-mal höher als die eines Pedelecs. Die Zahlen beziehen sich allerdings auf die Nutzung durch nur eine Person: Je mehr Leute im Auto sitzen, desto geringer die CO2-Emissionen pro Kopf.
E-Bike besser als Pkw, Fahrrad gewinnt Umwelt-Rennen
Ein Umstieg vom Pkw aufs E-Bike kann sich also durchaus lohnen, wenn man auf den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch und die damit verbundenen Kosten achtet. Mit einem durch Muskelkraft betriebenen Fahrrad kann das E-Bike aber nicht mithalten. Es setzt mehr Schadstoffe frei und verursacht auch in der Anschaffung weitaus höhere
Die Feinstaubbelastung im Detail
Pkws produzieren Schadstoffe wie Feinstaub, Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid. Diese verschlechtern die Luftqualität und wirken sich auch auf das Wohlbefinden von Menschen, Tieren und Ökosystemen aus.
Eine hohe Feinstaubbelastung schadet derOzonschicht der Erde und fördert den Klimawandel. Pedelec-Fahrer können im Gegensatz zu Autofahrern einen Großteil des Schadstoffausstoßes vermeiden.
Durch das Aufladen des Akkus verbrauchen E-Bikes insgesamt 0,5 Gramm Stickoxide und 0,2 Gramm Feinstaub auf einer Strecke von 100 Kilometern. Da schneiden der Otto- und der Dieselmotor deutlich schlechter ab.
Stickoxide (pro 100 km in g) | (Feinstaub pro 100 km in g) | |
Ottomotor | 30,64 | 0,36 |
Dieselmotor | 69,40 | 2,69 |
Pedelec | 0,52 | 0,02 |
Nachteil des E-Bikes: Die Akku-Herstellung
Die Emissionen im Vergleich zeigen: Wer ein E-Bike hat, fährt weitaus umweltfreundlicher als mit Auto, E-Auto, Bus oder Bahn. Trotzdem gibt es auch kritische Punkte, die du vor der Anschaffung eines E-Bikes beachten solltest.
Viele Hersteller von E-Bikes und Pedelecs bemühen sich, auch bei der Produktion von E-Bikes auf Nachhaltigkeit zu achten. Allerdings kommen beim Bau von Akkus auch in Europa immer wieder Schwermetalle wie Blei, Nickel und Quecksilber zum Einsatz. Deutsche Hersteller setzen jedoch immer häufiger auf Lithium-Ionen-Akkus, um die Belastung durch Schwermetalle möglichst gering zu halten.
Die größte Umweltbelastung beim Bau eines E-Bikes entsteht im Fertigungsprozess selbst. Die Akku-Herstellung belastet das Klima durch die Gewinnung der Materialien und den hohen Aufwand im Recyclingprozess. Das ist jedoch der einzige Faktor in der Herstellung eines Pedelecs, der sich negativ auf die Ökobilanz auswirkt.
Qualität ist Trumpf, denn Verschleiß schadet dem Klima
In die Bilanz fließt auch mit ein, dass Bauteile wie der Akku verschleißen und gegebenenfalls ersetzt werden müssen. Hochwertige Fahrräder, Akkus und andere Fahrradteile bleiben dir länger erhalten. Dadurch kannst du den Ressourcenverbrauch über die Jahre im Zaum halten. Deswegen solltest du nicht an der Qualität deines E-Bikes sparen.
E-Bikes unterwegs: alltagstauglich und trotzdem ökologisch
Zugegeben: Es ist nicht leicht, von heute auf morgen auf das E-Bike umzusteigen. Um trotzdem zur Klimawende beitragen zu können und einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen, machen bereits kleine Schritte einen großen Unterschied. Hier ein paar Ideen:
· Mischmodelle: Hierbei können Mischmodelle, wie die Kombination von E-Bike und öffentlichen Verkehrsmitteln, bereits eine gute Lösung sein.
· Sharing-Modelle: Auch verschiedene Sharing-Modelle, wie E-Bike-Sharing, sind ein Schritt in die richtige Richtung
· Staatliche Förderung: Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein E-Cargobike anzuschaffen, kann sich sogar über staatliche Unterstützung freuen. Die meisten Bundesländer und Kommunen fördern den Kauf mit bis zu 1.500 Euro.
Fazit: Der Umstieg aufs E-Bike lohnt sich
Pedelec-Fahrer sorgen also für mehr Nachhaltigkeit im Straßenverkehr und fördern gleichzeitig die Nutzung erneuerbarer Energien . Wer täglich mit dem E-Bike fährt und andere Verkehrsmittel links liegen lässt, verringert den direkten CO2-Ausstoß, die Feinstaubbelastung und die indirekten Emissionen effizient. Nachhaltiger ist nur, wer zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad fährt. Außerdem hat der aktivere Lebensstil auch gesundheitliche und finanzielle Vorteile.
Alltagstauglich und konkurrenzfähig sind die modernen Pedelecs im Vergleich zu Pkws allemal. Trotzdem sollte man die CO2-Emissionen durch die Produktion und Umstände wie kalte Wintermonate nicht außer Acht lassen, wenn man über die Anschaffung eines E-Bikes nachdenkt.