E-MTB Hardtails
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Die Geschichte des Mountainbikes reicht zurück bis in die 1970er Jahre, als einige Freaks in Kalifornien begannen mit umgebauten "Clunkern" auf unbefestigten Wegen Hänge hinunter zu rasen. Aus diesen Anfängen entstand eine überaus erfolgreiche Fahrradgattung, die sich heute noch großer Beliebtheit erfreut. Das Thema E-Bike ist an den MTBs ebenfalls nicht spurlos vorübergegangen, aber schon lange vor der Frage nach dem Motor, stand eine andere stets im Fokus: Fully oder Hardtail? Diese war Folge verschiedener technischer Entwicklungen, die letztendlich dazu geführt haben, dass sich verschiedene Spielarten des Mountainbikens entwickelt haben. Viele Komponenten und Anbauteile wurden noch in den Anfangszeiten des MTBs nach und nach spezifisch für diesen Radtyp konstruiert. Stabile Laufräder, voluminöse, profilierte Reifen, spezielle Pedale und und und... Einer der ersten technischen Quantensprünge war die Einführung der Federgabel, wie sie bei Motorrädern zur damaligen Zeit schon lange im Einsatz war. Man diskutierte anfangs, ob deren Vorteile ihr höheres Gewicht wert seien, aber letztendlich hat sie sich durchgesetzt. Eine Federgabel entlastet den Fahrer oder die Fahrerin, da sie von Untergrund kommende Schläge abfedert und dämpft. Ein weiterer wichtiger Vorteil: sie hält das Vorderrad länger am Boden, wodurch eine bessere Kontrolle gewährleistet wird. Ohne Federgabel würde das Rad beim Überfahren einer Wurzel oder eines Steins mehr oder weniger lang springen und den Bodenkontakt verlieren. Ohne Kontakt zum Untergrund kann man im Trail aber weder bremsen noch lenken.

Hardtail versus Fully

Einige Jahre nach dem Durchbruch der Federgabel begannen einige Hersteller Bikes zu entwickeln, an denen auch das Hinterrad gefedert war. Die Fullsuspension-Bikes oder Fullys brauchten einige Zeit, bis wirklich ausgereifte Konzepte entstanden, heute gibt es verschiedene Hinterbausysteme, die gut funktionieren – das gilt auch für die zugehörigen Federbeine. Diese – gewöhnlich Dämpfer genannt – erfüllen am Heck des vollgefederten MTBs dieselbe Aufgabe, wie die Federgabel vorne: sie federn und sie dämpfen. Die Dämpfung reguliert die Geschwindigkeit der Ein- und Ausfederbewegung, wodurch diese kontrolliert wird. Ohne Dämpfung würde das Rad zwar federn, aber dennoch springen und den Bodenkontakt verlieren. Die richtige Einstellung von Federgabel und Dämpfer erfordert jedoch ein gewisses Know-how. Wer sich für ein Hardtail entscheidet, muss sich schon einmal nicht mit einem Dämpfer beschäftigen. Zusätzlich erspart man sich, am unmotorisierten Bike ebenso wie bei Hardtail E-Bikes, die Pflege des Dämpfers. Der nämlich muss regelmäßig gereinigt und kontrolliert werden, viele Federbeine verlangen nach der regelmäßigen Überprüfung ihres Luftdrucks, von dem ihre gute Funktion abhängt. Dazu sind an einem gefederten Hinterbau zahlreiche Gelenke vorhanden, deren Lager verschleißen können. Auch sie wollen gepflegt sein und müssen unter Umständen sogar ausgetauscht werden, was mit Zeit und Kosten verbunden ist.

E-Hardtails sind leichter und günstiger

Grundsätzlich spart der Verzicht auf die Hinterradfederung nicht nur Wartungs- und Pflegeaufwand, er spart auch Gramm oder sogar Kilogramm ein. Das fällt beim E-Bike Hardtail dank seines Motors zwar weniger stark ins Gewicht, ist aber doch angenehm, wenn man sein E-MTB einmal heben oder tragen muss. Zusätzlich ist das E-Hardtail bei ansonsten ähnlicher Ausstattung günstiger als ein vergleichbares Fully. Weniger Technik und eine unkompliziertere Montage hält bei diesen E-Mountainbikes den Preis niedriger. Und dass auch ein E-MTB Hardtail ein konkurrenzfähiges E-Bike sein kann, belegen zahlreiche Modelle verschiedener Hersteller, die mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Was ist das beste E-MTB für mich? Die Antwort auf diese Frage hängt aber in erster Linie davon ab, in welchem Gelände man mit seinem E-Bike häufig unterwegs ist. Je ruppiger die Trails, je mehr Sprünge auf den Strecken zu finden sind, desto sinnvoller ist ein vollgefedertes E-MTB. Es bietet dann mehr Sicherheit und Komfort als das E-Hardtail, das seine Stärken auf anderen Strecken voll ausspielen kann.

Das beste E-Mountainbike auf gemäßigten Strecken

Neben seinem geringeren Gewicht ist es die direktere Kraftübertragung, die viele Mountainbiker am Hardtail schätzen. Zwar erhöht die Hinterradfederung die Traktion, da sie dem Hinterrad auf unebenen Trails zu besserem Bodenkontakt verhilft, jedoch schluckt der gefederte Hinterbau ein gewisses Mal an Energie. Ist der Untergrund nicht zu ruppig, ist das Hardtail im Vorteil. Die Kraft jeder Kurbelumdrehung fließt via Kette und Reifen direkt in den Vortrieb ein, keine Quäntchen Power wird vergeudet. Zwar fällt auch dieser Unterschied beim E-MTB weniger ins Gewicht, dennoch kostet der federnde Hinterbau Energie – auch wenn es beim E-Bike zumindest in Teilen Energie aus dem Akku ist. Da die Kapazität des Akkus begrenzt ist, schlägt sich auch ein kleiner Energieverlust in einer geringeren Reichweite des E-MTBs nieder – die Tour wird kürzer. Mit stetig verbesserter Qualität und vor allem Kapazität der Akkus hat sich die Reichweite der Bikes in den letzten Jahren von Modelljahr zu Modelljahr aber glücklicherweise immer weiter erhöht. Wer eine extrem ausgedehnte Tour fahren will, kann bei manchen E-MTB-Modellen einen zusätzlichen Akku anbringen – Focus oder Haibike sind zum Beispiel Hersteller, die eine solche Option bieten.

Leistungsstarke Motoren für großen Fahrspaß

E-Mountainbikes werden, wie alle anderen Arten von E-Bikes, mit unterschiedlichen Motoren angeboten. Zu den bekannten Herstellern im E-MTB-Bereich zählen Bosch, Brose, Shimano, manche Hersteller setzen auch auf Panasonic oder Yamaha. Alle Motorenhersteller führen unterschiedliche Modelle im Programm, die für verschiedene E-Bike-Typen und Einsatzzwecke optimiert sind. Gerade im Bereich E-MTB sind dabei Motoren mit hohem Drehmoment gefragt, die gleichzeitig ihre Kraft, ganz an die Fahrsituation angepasst, gut dosiert abgeben. Der Fahrer oder die Fahrerin kann aus verschiedenen Unterstützungsstufen wählen, bei den meisten Motor-Herstellern gibt es darunter eine Art Automatikmodus. Trail nennt sich der zum Beispiel bei Shimano, eMTB bei Bosch. Abhängig von verschiedenen Parametern, neben der gewählten Stufe zählen dazu zum Beispiel die Geschwindigkeit, Trittfrequenz und vom Fahrer oder der Fahrerin aufgebrachte Tretkraft, errechnet die Steuerungselektronik des E-MTB-Antriebs die vom Motor beizutragende Kraft. Speziell für die Verwendung an Elektro-Mountainbikes hin entwickelte Motoren sind zum Beispiel der Bosch Performance Line CX, der Shimano Steps EP8, der Brose Drive S oder Drive S Mag sowie der Yamaha PW-X2.

E-Mountainbikes mit top Performance

Wie beim klassischen Mountainbike muss das E-Bike Hardtail seinem vollgefederten Verwandten in nichts nachstehen. Beide Varianten haben ihre Daseinsberechtigung und können, je nach Vorlieben und gefahrenen Strecken, die jeweils bessere Wahl sein. Beide Ausführungen des E-Mountainbikes profitieren vom Leistungsvermögen moderner Antriebe und von hochwertigen Komponenten. Viele Anbieter von Zubehörteilen weisen diese als für E-Bikes geeignet aus, manche Komponenten sind sogar speziell für Elektrofahrräder entwickelt. So kann man sicher sein, dass sämtliche Teile den Anforderungen eines E-MTBs gewachsen sind. Das gilt für die Federgabel an E-Fully und E-Hardtail genauso wie für den Dämpfer am Fully, stabile Laufräder und Reifen und für die Bremsen. An E-Mountainbikes kommen eigentlich ausschließlich kräftige Scheibenbremsen zum Einsatz, deren Bremsscheiben großzügig dimensioniert sind, um dem höheren Gewicht und Tempo der E-Bikes souverän gewachsen zu sein.