Es gibt verschiedene Möglichkeiten des E-Bike-Tunings. Sie lassen sich recht übersichtlich in unterschiedliche Kategorien einteilen:
Variante 1: Tuning per Dongle mittels Chiptuning
Via Dongle oder Clip wird dem E-Bike vorgetäuscht, es wäre langsamer, als es eigentlich ist. Es sind keine technischen Vorkenntnisse notwendig. Der Dongle wird an den Geschwindigkeitsmotor angeschlossen. Damit suggeriert er dem Elektromotor eine, niedrigere Geschwindigkeit. Ab einem Tempo von 20 Stundenkilometern werden bloß noch 50 Prozent der eigentlichen Geschwindigkeit auf dem Bildschirm angezeigt. Möglich sind über das E-Bike-Tuning nichtsdestotrotz genauso Geschwindigkeiten über 70 Stundenkilometer. Da wäre der E-Bike-Fahrer anschließend nicht mehr legal auf Reisen, denn sein E-Bike fiele nun in die Rubrik der S-Pedelecs und erforderte ein Versicherungskennzeichen. Er müsste außerdem einen Helm und einen Führerschein der Klasse A oder B besitzen. S-Pedelecs dürfen bekanntermaßen maximal 45 Stundenkilometer schnell sein.
Variante 2: Tuning per Software JUM-Ped
Mit dem hocheffektiven Tuning-Tool JUM-Ped für BionX können Sie ihr E-Bike von der ursprünglichen Limitation der maximalen Motorunterstützung befreien. Wenn Sie ein Elektrofahrrad mit einem BionX-Motor besitzen, dann ist es möglich, die Geschwindigkeit auf bis zu 70 Stundenkilometer zu erhöhen. Hierbei wird der Remover zwischen Konsole und Akku eingebaut und über ein beiliegendes Display reguliert. Der Apparat greift softwareseitig in die Programmierung des Systems ein und kann nach dem Tuning auch wieder entfernt werden. Anders als beim Dongle müssen bei dieser Methode keine sonstigen Bestandteile angebaut werden. Abgesehen davon können beim Umschreiben der Systemsoftware schnell Fehler passieren, die oftmals ausschließlich der Produzent beheben kann. Das JUM-Ped Tuning ist im öffentlichen Straßenverkehr verboten und darf nur auf privatem Gelände genutzt werden.
Vairante 3: Tuning mittels prozessorgesteuerter Mikroelektronik
Bei den zwei vorherigen, beschriebenen Tuning-Möglichkeiten, wird zwar die Steuerungselektronik überlistet, aber nicht das Display. Dies bedeutet, das die echte Geschwindigkeit fast doppelt so hoch ist, wie die angezeigte und nur dem Motor falsche Informationen vermittelt werden. Eine Rückführung, in den ursprünglichen Zustand ist hier sofort möglich, weil kein Originalteil ersetzt wird. Das Tuning-Kit wird direkt über das Display des Pedelecs gesteuert und behält seine ursprünglichen Funktionsmerkmale bei, so dass fast jede Geschwindigkeit festgelegt werden kann.
Variante 4: Tuning per Übervolten
Eine weitere Methode zum Pedelec-Tuning besteht im Anlegen einer höheren Spannung („Übervolten“) – vor allem bei Nachrüsteinsätzen von E-Bikes. Diese Art von Tuning kann bei fast allen Antriebssystemen installiert werden, bei denen sich die Motorumdrehungen pro Minute proportional zur Spannung (in Volt) verhält. In diesem Fall werden beispielsweise 36-Volt-Motoren mit 48-Volt-Akkus betrieben. Deswegen lässt sich durch diese Methode die Maximalgeschwindigkeit und der Drehmoment um rund ein Drittel steigern, was sich vor allem beim Befahren von Steigungen bemerkbar macht.